Unsere Spatzen

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Die Kunst, ein Spatz zu sein

Ein Langzeit Fotoprojekt für alle unsere «Piepmatzen» …

Den Menschen neue Betrachtungsmöglichkeiten durch meine Fotoporträts zu erschliessen, das ist mir ein Anliegen. Das Unsichtbare, das so Alltägliche, was meist übersehen wird, weil es so unspektakulär erscheint, einzufangen. Durch intensives Beobachten und fotografisches Handwerk Einblicke auf Augenblicke zu ermöglichen, die unglaublich flüchtig sind – wie die Spatzen selbst und daher in den seltensten Fällen wahrgenommen werden. Es ist eine Einladung zum Innehalten und etwas zu entdecken, was uns direkt vor Augen ist und doch nie wirklich wahrgenommen wird …

Denn, kaum jemand nimmt Notiz von ihnen und dennoch möchte niemand auf sie verzichten: Unsere Spatzen leben als Kulturfolger, bevorzugt in Kolonien und immer in der Nähe der Menschen. Sie bauen ihre Nester unter Dächern, in Mauerritzen und Hecken. Doch leider finden sie immer weniger Platz und unsere intensive Landschaftsnutzung gibt ihnen immer weniger Nahrung ab. In Deutschland steht der Haussperling wie Feldsperling auf der roten Vorwarnliste. In Grossbritannien steht er bereits auf der roten Liste.

Hier bei uns am Gleis sind Spatzen, wie auch viele andere Vogelarten, allgegenwärtig. Seit 2014 beschäftigen mich diese Vögel, vor allem der quirlige Spatz. Ich beobachte sie auf unserem Balkon fast täglich. So scheu diese Wildtiere auch sind, sie geben wunderbare Fotosujets. 

Ob im Vogelpool beim «plantschen» oder im Sandhaufen, in den Blumenkisten oder in den Gebüschen, sie sind hier auf unserem grossen Balkon auch ein wenig zuhause.

Mit der intensiven und langjährigen Beobachtung ergeben sich viele lustige und unterhaltsame Geschichten. Jedoch müssen wir auch einige Dramen miterleben. Und ich staune ab der riesigen Vielfalt von Charakteren und lerne sie Jahr für Jahr noch etwas besser kennen: ihren Rhythmus, die Nist- und Brutzeiten, wie sie ihre Jungspatzen aufziehen, ihre Geselligkeit und halt öfters auch ihr kurzes Leben, verursacht durch die vielen Katzen, durch unsere Umweltbelastung, durch Unfälle oder auch Krankheiten, usw.

… Spatzen erobern das Museum und unsere Herzen. 

Das hat mich 2016 inspiriert, nach hunderten von Fotografien, eine Publikation herauszugeben: «Die Kunst, ein Spatz zu sein» (edition Seitensprung Luzern). Diese Publikation und eine Auswahl an Postkarten haben es sogar bis in den Kunstmuseums-Shop geschafft: Die Spatzen erobern das Museum im Flug … 

Die Individualität dieses intelligenten und schlauen Vogels hat mich in diesem Frühjahr 2018 auf eine weitere Fotoarbeit gebracht: Spatzen-Porträts – die ganze Vielfalt sichtbar machen.

So sind im Laufe dieses Sommers meine «Spatzenporträts» entstanden. Ich fotografiere die Spatzen so nah wie möglich. Wesentlich ist: einen Moment Innehalten und Festhalten eines kurzen Augenblicks, der mir der quirlige Spatz gewährt. 

Die Aufnahmen ermöglichen uns neue Einblicke und Sichtweisen: Spatzen sind nicht einfach Spatzen. Sie sind unglaublich vielfältig im Aussehen und auch in ihrem Verhalten. 

Alle Spatzen-Bilder sind bei uns auf unserem Balkon fotografiert.

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… ein weiteres Spatzenprojekt ist im Coronajahr entstanden: Das «Luzerner Spatzen Memory»

Luzerner Spatzen Memory

 

Weitere Spatzenbilder siehe auch: Zwei Welten


und weitere Vogelbilder und Themen seit 2014:

Kohlmeisen, Blaumeisen, Distelfinken, Amseln, Rotkehlchen, Rotschwanz, Buchfinken, Schwanzmeisen Zilpzalp und viele weitere Vögel bei uns am Gleis …

Und immer wieder meine Spatzen: am Futterplatz, Junge aufziehend und fütternd, in allen Jahreszeiten, badend im Pool oder im Sand …

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